Shelly Beach scheint wieder ein beliebterer Strand für Frühstücker zu sein. Als wir aufstehen, ist der Parkplatz ziemlich voll inklusive eines Wagens der Kaffee und Muffins verkauft. Samir schwingt heute den Pancake Shaker und macht uns Pfannkuchen – Pancakes wollen es leider nicht werden. Und heute benutzen wir auch das erste Mal unseren Campingtisch, nachdem alle Sitzplätze mit Personen mittleren Alters bis Rentern besetzt sind. An Pfannkuchen am Meer mit frischem tropischen Obst kann man sich gewöhnen. Samir legt sich mit Ohrentropfen noch an den Strand, ich setze mich mit an eine Sitzbank und schreibe etwas Tagebuch bis ich mit den Leuten am Tisch ins Gespräch komme. „You have a funny accent. Where are you from?“
Heute haben wir circa 180km, 2 Stunden Fahrt vor uns bis Rainbow Beach, von dessen nördlichem Ende man in 1km Entfernung gut Fraser Island sieht. Bis dahin geht es durch einen sehr monotonen Wald – man könnte meinen, hier wäre vor einigen Jahren ein Buschfeuer zugange gewesen. Die Bäume sind akkurat in Reihen gepflanzt. Sie haben einen Touch von Nadelbaum, definitiv ist kein Eukalyptus dabei. Das letzte Stück des Weges ist eine sehr windige Straße, in die noch mit Vorsatz kleine, enge Kurven eingebaut hat, damit die Autos auch ja nicht schneller als 40km/h fahren können. Uns begegnen viele 4WDS, besonders Jeeps, die wohl von Fraser Island kommen.
Durch einen Campingplatz durch erreichen wir den Strand des Festlandes, der sich nicht von dem auf Fraser Island unterscheidet und beobachten ein paar Kolonnen Jeeps, die den Strand entlang düsen. Mit der Drone schaue ich mir das ganze bei starkem Wind aus der Luft an und bin froh auf die letzten Prozent Akku wieder an Land zu sein und sie nicht im Meer versenkt zu haben. Samir ist indessen auf der Suche nach Mobilfunksignal um sein gehacktes Passwort zu ändern und ist nicht gut anzusprechen.
Wir fahren nach Rainbow Beach zurück und während ich lange am Strand sitze und ihm noch im Van auf die Nerven gehe, ändert er jedes einzelne seiner Passwörter – auch so wichtige Sachen wie Cineplex…
Danach ziehen wir mit unserem Duschzeug los und finden schon nach wenigen Metern am Strand kostenlose Kaltduschen, die unsere CamperMate App gar nicht kennt. Das ist natürlich noch besser als irgendwo in die Stadt zu laufen und dort noch zu bezahlen. Während der Dusche ist das Kalte Wasser auch gar nicht schlimm, erst beim kopfüber Haare bürsten merke ich einen Stich links im Nacken.
Zum Abendessen machen wir dann Fertigramen – ich passe auf die Fertigsuppe am Herd auf, Samir brät auf dem öffentlichen Grill Shrimps und Wurst. An diesem Strand sind fiese gelbe Bremsen unterwegs, die richtig aggressiv werden. Wir halten die Autotüren geschlossen, ein französisches Pärchen nebenan mit kleinerem Schlafwagen kann die Türen nicht dauerhaft geschlossen halten (kein Fliegengitter) und lässt ein paarmal einen Schrei los.
Beim Schlafengehen kann ich meinen Kopf schon nicht mehr vernünftig drehen. Großartig!