Trotz Autolärm bleiben wir heute bis 9 im Bett. Samir’s Rippe geht’s leider nicht so gut. Er befürchtet, dass er sich gestern die angebrochene Rippe vom ersten Tag noch gar gebrochen hat. Sein Knöchel von gestern ist auch geschwollen. Wie gestern auch fahren wir zum Frühstücken in die Stadt, leider sind heute wesentlich mehr Parkplätze belegt als gestern und man merkt, dass ab 9:30 der Stau in Byron Bay anfängt. Die Kreisverkehre werden mit dem vielen Verkehr einfach nicht fertig.
Nach dem Frühstück gehen wir zur Surfschule, um Samir für den Nachmittag abzumelden. Ohne Probleme bekommt er 50 AUD für den Kurs zurück. Das geht aber auch nur, weil wir so früh Bescheid gesagt haben und er den Platz nach besetzen kann. Ich werde den Kurs trotzdem um 16 Uhr machen. Bis dahin bleibt noch genug Zeit, dass wir uns endlich mal den Leuchtturm ansehen. Der heutige Tag ist sehr grau und in der Früh hatte es sogar geregnet. Wir gehen an der Seite eines regenwaldähnlichen Parks entlang, zunächst neben der Straße, dann zweigt aber ein schöner Fußweg Richtung Küste ab. Als wir an einigen Stränden vorbei am Cape Byron ankommen, tut sich auch der Himmel auf und wir sehen die Sonne. Und uns fällt ein, dass wir uns auf jeden Fall einschmieren sollten. Auf einem fotogenen Felsen im Cape sehen wir eine Asiatin, die minutenlang Selfies von sich macht, dann auch noch uns fragt, ob wir ein Bild von ihr machen können. 10 Minuten später sehen wir sie immer noch dort, diesmal mit Selfiestick. In der Bucht unter dem Leuchtturm hoffen wir eigentlich auf Delphine, sehen aber einen großen Stachelrochen. Im Leuchtturm selbst ist eine Ausstellung über die Leuchtturmwärter und die Arbeit dort. Danach gehen wir den gleichen Weg zurück und Samir gönnt sich ein Bad – es ist nun bei blauem Himmel auch irre heiß und ich habe schon einen hochroten Kopf.
Zurück am Van meint Samir, dass seine Rippe mittlerweile doch ganz gut ist und er den Kurs doch machen würde. Er hat dann sogar Glück, weil Dean seinen Platz nicht mehr besetzen konnte. Und die 50 AUD wechseln nochmal Besitzer. Mit unseren Lehrern sind wir allerdings nicht so zufrieden. Neben John vom ersten Tag wurschtelt noch ein blass-roter Typ mit an den Boards der kaum was sagt und einfach unsympathisch ist. Und genau der ist am Ende unser Trainer. Ich glaube, Jordi war sein Name. Wir machen am Anfang etwas Yoga, dann wiederholen wir nochmal alles von den vergangenen 2 Tagen und dann geht’s ins Wasser wobei er uns noch Hilfestellungen gibt. Mir wäre es lieber, er würde das nicht machen, weil ich ihm einfach nicht traue. Wahrscheinlich macht er seinen Job eh gut, aber man kauft es ihm einfach nicht ab, dass das sein Hobby ist und dass er es wirklich drauf hat. Samir ist aber der gleichen Meinung und als er sich auch noch die Zehe an einem Stein aufschneidet ist die Laune im Keller. Ich verarzte ihn aus dem notdürftigen Verbandsmaterial, was die 2 Trainer mithaben. Bei mir geht es heute eher etwas besser, an diesem Strand sind die Wellen zwar niedriger, was es deutlich angenehmer macht, aber man kämpft gegen eine stärkere Strömung an. Ein paarmal stehe ich, einige Male verheddert sich die Boardschnur zwischen meinen Zehen, viele Male funktioniert mein Pop-up nicht richtig und die Füße sind zu nah beieinander. Das Gute ist nur, dass ich am Ende Jordi auf Distanz habe und nicht die aufgesetzten Sprüche ertragen muss.