Brisbane

Brisbane

Heute früh klingelt nach langem wieder mehrmals der Wecker. Und zwar um jeden unserer Stromfresser an die Reihe kommen zu lassen. Bis circa 6 Uhr lädt der externe Akku, danach kommen noch Stirnlampe und iPad dran. Auf der zweiten Steckdose hängt die Zahnbürste. Zum Frühstück füllen wir außerdem noch unseren Wassertank auf, machen den Bus sauber und rollen fast auf die Minute – jedes bisschen Stromzufuhr noch ausgenutzt – zum Check-out aus dem Campingplatz heraus.

Die letzten 10km in die Stadt haben wir schnell und ohne Stau hinter uns, dann beginnt an der Southbank allerdings die Parkplatzodysee. Viele Parkhäuser, aber in keines passen wir rein. Samir bekommt am Steuer schon schlechte Laune, vielmals sind wir abgebogen und haben wieder nur an den Straßenseiten volle Parkplätze gefunden. Bis wir jedoch plötzlich das Ende der Parameter Zone erreichen und plötzlich auch freie und dazu noch kostenlose Parkplätze sehen. Ein Traum! Das kam so unerwartet, dass Samir vor lauter Sprachlosigkeit auch seine schlechte Laune vergisst.

Etwa eine halbe Stunde müssen wir dann durch Westend bis zur Victoria Bridge laufen, die uns mit dem CBD Brisbanes verbindet. Von dort hat man schon einen sehr schönen Blick auf die Skyline auf der anderen Seite des Flusses. Wir gehen über die Brücke direkt in die Queen Street, wo die meisten Geschäfte zu sein scheinen. An der Touristeninformation wollen wir uns über Fraser Island und die Quallen aufklären lassen. Ein senil wirkender älterer Herr dort entgegnet uns: „Jellyfish? You want some?“ Nein, wir wollen gerade keine! Danke! Eine andere Dame sagt uns, dass man das so pauschal nicht sagen kann. Sie könnten überall ab der Gold Coast Nordwärts, je nach Windlage auftreten. Am besten die lokale Wasserwacht befragen.

Wir schlendern noch die Charlotte Street hinab, essen ein Eis, und gehen durch die Botanischen Gärten bis an den Südzipfel des CBD. Fast die ganze Zeit passieren uns Elektroroller, die man in Brisbane wie sonst Fahrräder an jeder Ecke leihen kann. Die Stadt scheint viel für ihr grünes Image zu tun. Trotzdem werden wir nicht warm mit der Stadt.

Für Samir suchen wir dann nach Süsskartoffelpommes und finden am Flussufer des CBD eine Kette namens Grill’d die irgendwo zwischen Restaurant und Fast Food Mitnehmessen angesiedelt sind. Die Pommes kommen zwar auf einem Teller, aber sowohl Sauce als Pommes sind nochmal in Einwegbehälter verpackt. Sehr grün!

Wir gehen weiter am Flussufer und überqueren diesen über die Story Bridge mit sehr schönen Blicken auf die Skyline und kommen nach einer schattenarmen Brücke irgendwann in die Parks des Kangaroo Point. Zu unserer linken Seite erscheinen irgendwann Cliffs an denen teilweise auch geklettert wird. Wäre in dieser Hitze sicher nichts für mich. Danach sind wir auch schon in den South Bank Parklands und passieren zuerst eine Art öffentliches Freibad ohne Zaun und Eintritt, das sichtlich beliebt ist, und kommen dann auf die South Bank Collective Markets. Ein paar Sachen sind ganz nett, aber nichts, was uns zum Kauf überzeugt.

Was wir soweit von der Stadt gesehen haben, reicht uns und hat uns nicht überzeugt. Wir wollen nur noch Ramen essen und dann raus. Es ist gerade 15:30 und die meisten Lokale machen erst wieder um 17:00 auf. Irgendwann finden wir auf dem Weg zum Auto in West End in der Boundary Street, als wir eigentlich schon aufgegeben haben, ein geöffnetes Ramenlokal und es ist ok.

Meine Filz-Bavarian Cap hat sich heute definitiv als zu warm herausgestellt und wir zielen deshalb noch auf dem Weg aus Brisbane einen Kmart an, wo ich mir billig einen Sonnenhut kaufen kann. Chermside erweist sich als unendlich großes Einkaufszentrum und wir haben Mühe, Woolworths und Kmart zu finden. Eis hier zu kaufen geht nicht – bis zum Auto wäre es geschmolzen. Positiv: Wir können auch mit Wallie einfach einen Parkplatz finden. Nun aber endlich raus aus Brisbane. Es ist schon dunkel, als wir am Shelly Beach ankommen, aber wir wissen, dass wir morgen wieder mit Meeresrauschen aufwachen.

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