Rio im Winter

Ich schließe mich nachrichtentechnisch der Yassi an: Auch ich hab mein Visum nun endlich bekommen!

War sehr tight, weil ich meine Flüge schon gebucht hatte (Hinflug nach Rio de Janeiro 18.9.) und den Konsulatstermin gerade noch so (mit viel Kulanz von seiten des Konsulats) am 17.9. hatte. Ich war ja echt so froh.

Der Flug verlief so lala. Nachdem ich 5 Stunden in Paris rumgesessen hab und auf meinen Weiterflug nach Rio gewartet hab, konnte ich während der 11 Stunden im Flugzeug kaum noch sitzen. Auch viel Alkohol vermochte nicht, mich auf den unbequemen Stühlen zum einschlafen zu bringen.

Mein Ziel hat mich aber mittlerweile wieder tausendfach entschädigt: In Rio war (und ist) traumhaftes Wetter: 25°C und Sonnenschein. Und dort ist es gerade Winter! Und schon vom Taxi aus konnte ich Christo Redentor mit Corcovado sehen. Am nachmittag, nachdem ich etwas schlaf nachgeholt hatte, habe ich mich dann gleich zur Copacabana aufgemacht, Kokosmilch getrunken und bin etwas den Strand entlanggelaufen. Gegen abend hab ich mich dann mit nem Steward getroffen, mit dem ich mich in der Maschine unterhalten hab, als ich mal wieder nicht sitzen konnte. Und das Fazit vom ersten abend: ich habe genau das gemacht, was ich nicht hätte machen sollen: gewaschenes Gemüse gegessen (wegen der Bakterien) und am abend/bei nacht an der Copacabana gewesen, wo man fast eine Garantie darauf bekommt, dass man überfallen wird. Südamerika ist in der Hinsicht aber allgemein ein heißes Pflaster. Es kann hier ultra gefährlich sein, besonders bei Dunkelheit an wenig frequentierten Plätzen. Man sollte grundsätzlich 10R$ einstecken haben, die man dann im Notfall schnell hergeben kann. Aber eine große Hürde habe ich jetzt schon gemeistert: in den 4 Tagen Rio ist nichts passiert. Ich bzw. wir waren aber auch sehr vorsichtig und haben dann lieber abends ein Taxi genommen (die hier aber eh kaum was kosten).

Samstag und Sonntag war dann der Chris auch da. Er hatte es von Sao Paolo, wo er sein Auslandssemester macht, ja nicht weit. Zusammen haben wir uns den Corcovado mit Christobal (Christo Redentor), Pao de Acucar (Zuckerhut), Copacabana und Jardim Botanico (Botanischer Garten) angeschaut und abends zum Ausgehen in Ipanema und Lapa. Ipanema ist auch ein Strandviertel und grenzt an die Copacabana mit dem einzigen Unterschied, dass es hier safer ist. Auf den Corcovado sind wir mit kleinen Vans gefahren. Eigentlich wollten wir die traditionelle Zahnradbahn nehmen, aber mit den Vans hatten wir einen Aussichtspunkt mehr dabei. Einen Helicopterflug (fängt an bei 7min für etwa 60€) haben wir uns dann doch nicht rausgelassen, auch wenn das so einmalig sein soll. Vom Corcovado hatten wir dann einen wunderbaren Blick auf die Stadt mit dem Pao de Acucar und die geniale Inselwelt.

Und hier der Christus auf dem Corcovado:

Im Anschluss sind wir dann gleich noch zum Pao de Acucar gefahren, um dort oben bei Sonnenuntergang zu sein. Bei Sonnenuntergang hat man dann nämlich so einen Blick auf den Christus (das was nach einer Art Kreuz auf dem höchsten Berg in der Mitte aussieht):

Am Sonntag waren wir dann im Botanischen Garten. Dort gab es viele schöne Palmen, eine Orchideenausstellung und wir haben einen Kolibri gesehen. Danach sind wir noch etwas die Copacabana am Ufer entlanggeschlendert und haben Agua de Coco direkt aus der Kokosnuss getrunken. Die hier schauen aber ganz anders aus, als die die wir in Deutschland kennen. So ist das aber auch mit den Bananen (keine EU-Norm-Bananen à la Emmerich-Fritsche).

Heute bin ich, wieder allein, mit einer historischen Straßenbahn einem Favela (Armutsviertel) ganz schön nah gekommen. Bin also schön bis zur Ausgangshaltestelle sitzengeblieben. War aber sehr cool in den schmalen Gassen. Danach habe ich mir noch viele Strände angeschaut und bin zu dem Schluss gekommen, dass Copacabana bei weitem nicht der schönste ist.

Morgen geht es dann für mich weiter nach Foz do Iguazu, an die Iguazu Wasserfälle und den Itaipu Staudamm.

Viele liebe Grüße, Julia

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